„Viele Leute sind der Meinung: ‚übersetzen kann jeder‘.
Dem ist nicht so.“

Unsere Senior-Projektmanagerin Gabi arbeitet bereits seit vielen Jahren bei der tsd und betreut viele unserer Kunden aus den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Pharmazie.

Heute hat sie sich ein paar Minuten Zeit genommen, um uns in einem kleinen Telefoninterview über Ihre Motivation und Erfahrungen im Projektmanagement zu erzählen.

tsd: Liebe Gabi, du bist staatlich geprüfte Übersetzerin und Dolmetscherin. Was fasziniert dich an der Übersetzungs- und Lokalisierungsindustrie?

Gabi: Ich liebe Sprachen und Sprachen liegen mir (lacht). Außerdem fasziniert mich der interkulturelle Aspekt, den die Lokalisierung mit sich bringt. Man hat mit vielen verschiedenen Leuten aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu tun.

tsd: Wie kam es dann dazu, dass du dich für eine Laufbahn im Projektmanagement entschieden hast?

Gabi: Das kam eher durch Zufall. Ich bin damals bei der tsd mit einem Praktikum im Bereich Übersetzung und Lektorat eingestiegen. Das Team war damals noch viel kleiner als heute. Dann hat sich die Möglichkeit ergeben, ein mehrsprachiges Projekt als Projektmanager zu betreuen. Das hat mir einfach Spaß gemacht. Für mich ist der Beruf des Projektmanagers eine gute Mischung aus Übersetzung, Kundenkontakt und Mittlerfunktion. Die Arbeit bringt einfach eine gewisse Spannung mit sich, denn man weiß morgens nie was einen erwartet.

tsd: Als tsd den Fachbereich medical tsd (m-tsd) gegründet hat, warst du einer der ersten Projektmanager mit an Bord und hast den Fachbereich maßgeblich mitgestaltet. Was hat dich dazu bewegt, dich mitunter auf medizinische Inhalte zu spezialisieren?

Gabi: Bevor es die m-tsd gab, habe ich schon Kunden aus der Medizin und Medizintechnik betreut, daher schien es der logische Schritt zu sein. „Medizin“ ist ein sehr weites Feld und hat eine ganz eigene Sprache, das ist sehr spannend. Man lernt immer wieder etwas Neues und kann sich in seiner Arbeit permanent weiterentwickeln.

tsd: Was war denn bis dato dein spannendstes Projekt?

Gabi: Mir machen vor allem große Projekte Spaß, die sich vielleicht über einen längeren Zeitraum ziehen. Einmal mussten bei einem Kunden über hundert Packungsbeilagen in mehrere Sprachen übersetzt werden, dies lief über mehrere Monate.

tsd: Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach der Lokalisierungsprozess medizinischer Inhalte zu denen anderer Fachbereiche?

Gabi: Generell würde ich nicht sagen, dass sich die Abläufe im Projektmanagement sehr stark unterscheiden. Im Medizinbereich werden die Übersetzungen allerdings oft standardmäßig von einer dritten Person validiert, es gibt also eine zusätzliche Korrekturschleife.
Nur weil der Kunde in der Medizinbranche tätig ist, heißt das ja auch nicht, dass die Inhalte nur medizinische sind. Wir übersetzen auch Marketingmaterial, Verträge, Präsentationen und ähnliches. Wir achten im Projektmanagement immer darauf, wie die Inhalte eines Dokuments beschaffen sind und setzen einen Linguisten ein, der die entsprechenden Fachkenntnisse besitzt. Nicht jeder Übersetzer kennt sich in jedem Fachgebiet aus oder übersetzt gern Marketingmaterial. Als Laie sind medizinische Texte ja auch oft nicht einfach zu verstehen. Ich denke, die Unterschiede in den Abläufen sind vielmehr abhängig vom Kunden und vom Produkt, welches der Kunde herstellt.

tsd: Bist du im Privatleben schon einmal über Produkte gestolpert, bei welchen du für den Lokalisierungsprozess mitverantwortlich warst? Wie fühlt sich das an?

Gabi: Natürlich, und es ist immer wieder toll, dass man etwas sieht, was man kennt und bei dem man mitgewirkt hat. Manchmal schaut man auch extra genauer hin, weil man weiß, dass wir für diesen Kunden arbeiten.

tsd: Hast du Tipps zur Lokalisierung für Unternehmen aus dem medizinischen Bereich?

Gabi: Über einen richtig guten Übersetzer geht nichts! Eine Maschine kann da nicht mithalten. Viele Leute sind der Meinung: „übersetzen kann jeder“. Dem ist nicht so. Auch das Verfassen von Texten ist eine Kunst. Wir haben so viele gute Übersetzer. Mit vielen arbeite ich seit Jahren wirklich gerne zusammen. Ich kann mich vollkommen auf sie verlassen und sie liefern wirklich gute Übersetzungen.

tsd: Vielen Dank, dass du dir für uns Zeit genommen hast, um uns einen kleinen Einblick in deine Arbeit zu geben.